Fertig im Oktober 2022 zum Verkauf:
Nachdem ich ursprünglich annahm ich würde eher keine weitere SRX mehr machen konnte ich bei diesem Angebot nicht widerstehen und so bin ich zur SRX 1XM Nr. 3324 gekommen. Im grunde fast 1ste Hand. Ez. 1988 und nach nur 15 Monaten kam die SRX zum letzten Owner, der die SRX bis zu seiner Übergabe an mich im April 2022 nie abgemeldet hatte. Gut >10 Jahre stand die SRX wohl nur, weil die nach einer ungenügenden Motorrevision erheblich Öl im Zylinderbereich verloren hat und so nicht gefahren werden konnte.
So erhielt ich das gute Stück:
Es muss ALLES gemacht werden, soll die SRX je wieder schön werden. Die Bremsen sind fest, Lenkkopflager kaputt, Reifen verholzt, hier und da etwas Rost, Kickstarteranschlag fehlte, hintere Motorschrauben waren auch lose, der Tank fast leer und innen rostig, linker Lenkeranschlag an Gabelbrücke verbogen, rechtes Lenkerenden-Gewicht Gewinde vermurkst und lässt sich nicht mehr bewegen, Gabel undicht. Immerhin aber alles machbar.
Update Ende April 2022:
den Motor konnte ich dank eines noch vorhandenen tadellosen Getriebes bereits wieder richten und ist fast bis auch die Seitendeckel wieder komplett zusammen gebaut. Das zuvor verbaute Getriebe hat an beiden 5ter Gang Zähnen pitting und ist so nicht wieder zu verwenden. Am Zylinder waren 3 der 4x M8 Gewindegänge hinüber, die den Kopf verschrauben. Alle 3 wurden bereits eher schlecht als recht „repariert“ und waren ausgerissen. Ich nehme an, es wurden viel zu kurze Gewindereperatureinsätze eingedreht, die bei 28Nm Anzugsdrehmoment nicht gehalten haben. Auf der rechten Seite konnten die kaputten Gewinde-Spiralen recht gut entfernt werden. Nachbohren, tiefer einschneiden und mit 20mm Gewindeeinsätzen halten die Gewinde nun. Links vorne war es schwieriger. Hier musste ich mit einer M12 AG M8 IG Buchse arbeiten. Diese wurde eingeklebt und sollte nun dauerhaft halten. Einzig das hintere linke Gewinde am Kettenschacht war noch original zu gebrauchen.
Weil die Steuerkette nur noch 5 Restklicks hatte kam eine Neue rein. Der Kopf wurde zerlegt, Ventile entrust und eingeschliffen. Außerdem hatten 2 der Einstellschrauben etwas pitting und wurden auch erneuert. Die Rückhol-Feder vom Kupplungsgeber war gebrochen und musste ebenfalls ersetzt werden. Die 6mm Ölpumpe wurde wohl mal ersetzt, ist jedenfalls einwandfrei. Der Kolben ist 1stes Übermaß mit 96,5mm und faktisch kaum gefahren. Der Motor sieht optisch nicht besonders schön aus, ist aber technisch nun wieder einwandfrei.
Update 04.05.2022:
Die Gabel wurde gerichtet – neue Simmerringe und Öl, Verbaut sind WP Federn
ein noch sehr ansehnlicher Öltank, Luftfilterkasten + neuer Filter, Vergaser mit orig. Bedüsung, Heckfender sind montiert. Im Bereich der Sitzbank wurde der abgenutzte Rahmenlack mit nicht ganz passender 3in1 Farbe ausgebessert. Das sieht man aber später kaum.
Bei ebay konnte ich für 50€ inkl. Versand einen Satz tadelloser vordere Bremsscheiben mit 4,9mm einer XJ600 51J schießen. Die sind 100% Baugleich die der SRX. Die Bremsscheiben, die verbaut waren haben noch 4,6mm, also nahe Verschleißuntergrenze. Die hintere hat 4,8mm und wird wieder verwendet.
Alle Radlager wurden ausgebaut, gereigt und neu gefettet. Zuvor jedoch werden die Felgen noch gründlich geputzt und aufgearbeitet, was ohne Radlager deutlich besser geht.
eine neu lackierte Schwinge sowie Lampenhalter war noch „übrig“ und konnte hier nun verbaut werden. Die Stoßdämpfer sind original von meiner 442, lagen ewig im Schrank und sehen aus wie neu. Chrombügel, Blinker v+h sind montiert. Die hinteren Blinkerhalter waren leicht verbogen und der Lack war unschön, die wurden gerichtet und neu schwarz lackiert. Die Räder sind vorerst mal mit den alten Reifen wieder montiert worden. Die Lager sind alle gerichtet und neu gefettet. Beide Rahmenunterzüge und Bremssättel sind montiert.
Bremsen sind neu mit Schöbel’s DOT5 befüllt und konnten mit vorhandenen Lukas Stahlflexleitungen angeschlossen werden.
Der Kabelbaum wurde eingezogen und weitgehend alle Steckverbinder verbunden. Lenkeramaturen mitsamt aller Züge sind nun auch alle dran und verlegt bzw. angeschlossen. Bei der Handbremspumpe musste ich nachbessern. Über das Schauglas sickerte minimal etwas Bremsflüssigkeit heraus. Bremsflüssigkeit wurde abgesaugt, das Fenster herausgehebelt. Nachdem im Fenstersitz der Pumpe alte Kalkablagerungen und Verkrustungen entfernt wurden konnte das Fenster wieder eingesetzt werden. Zusätzlich habe ich es aber noch mit eingeklebt. Die Lampe ist montiert sowie neue Griffe. Die Lenkerendgewichte wurden zuvor metallisch blank gemacht und neu schwarz lackiert. Fehlt nur noch die Tacho+DZM Einheit und der Scheinwerfereinsatz, dann ist der vordere Teil fast komplett.
Bewusst habe ich mich entschlossen hier keine glasgeperlten Seitendeckel zu verbauen. Die SRX soll so gut wie möglich Original aussehen und so kommen 2 Seitendeckel dran, die noch gut bis sehr gut vom Lack und der Optik sind. Der Lima-Deckel ist beinnahe tadelos ledglich am Kupplungsdeckel gibt es ein paar nicht so schöne Stellen, die sich aber nicht ohne den Lack zu entfernen ausbessern lassen. Der Kupplungsdeckel stammt von meiner bereits schön länger verkauften SRX Modell 2NX mit Ölkühleranschlüssen. Ich hatte erst überlegt nicht einfach Blindstopfen zu verbauen…nun kommt aber doch ein Ölkühler dran weil ich den sowieso schon länger da liegen hatte. Etwas problematisch war die Suche nach den passenden Verschraubungen. Der Kühler hat 10mm Rohr mit Schneidring und M14 Verschraubung. Die Originalverschraubung außen aber M16, was natürlich so nicht passt. Im Gehäuse ist es aber M14x1,5mm. Ich musste also erst einmal ein gerade Schneidringverschraubung 2x M14 finden, was gar nicht so einfach ist bei der Vielzahl von gefühlt unendlich verschiedenen Anschlüssen und Adaptern.
Ganz selten, dass ich nicht eine oder beide M6 Gewinde für den Ölfilterdeckel im Gehäuse reparieren musste. Hier wurde offensichtlich immer mit max. 10Nm angezogen.
Die Anzeigeinstrumente wurden aufgearbeitet und montiert. Jetzt konnte dann auch endlich der Lampenreflektor angebracht werden. CDI, Killschalter, Seitendeckel inkl. neuer Gummiabdeckungen, vordere + hintere Fussrasten, Gangschaltmechanismus und weitere Kleinigkeiten wie z.B. Dekozug, Tacho und DZM Welle wurden angebaut bzw. angeschlossen. Jetzt sieht die SRX schon beinahe fertig aus.
Nächster Schritt wird die Montage vom Ölkühler sein. Da muss ich mir aber erst noch 2 Adapterbleche aus Alu bauen, damit der Kühler ordentlich montiert werden kann. Den Auspuff mache ich zum Schluss, da ich den auch erst noch entrosten, säubern sowie neu lackieren muss. Die Krümmer warten auch noch darauf aufgearbeitet zu werden.
Der Ölkühler ist montiert. Ich habe mir aus 3mm Alublech den unteren sowie oberen Adapter zur Aufnahme vom Kühler selber angefertigt. Jetzt fehlen nur noch die richtigen Fittinge – M14 als Einschrauber im Deckel und Schlauchseitig sind M16 Überwurfmuttern mit Schneidring. Etwas seltsam ist noch die M6 Schraube zwischen den Anschlüssen. Die ist eigentlich viel zu kurz und lässt so sicherlich alles Öl am Kühler vorbei. Normalerweise ist die deutlich länger und verschließt den Kanal mittig der Ölkühleranschlüsse am Deckel um das zu kühlende Öl zuvor in Richtung Kühler umzuleiten. Unten geht es also zum Kühler, oben wieder in den Motor zurück.
Der Auspuff musste ersteinmal ordentlich gereinigt, entrostet und damit neue Farbe hält gut entfettet werden. Beide rostigen Originalklemmen wurden entfernt. Dafür gibt es passende Genekbolzenschellen aus Edelstahl. Die Blende ist leider nicht ganz makellos da es unten ein paar Kratzer gibt. Die Beule habe ich gut raus bekommen und sieht man im grunde nicht mehr. Immerhin die Schrauben inkl. der Spezialscheiben sind noch gut und auch original. Der Vorbesitzer muss wohl mal andere (falsche) Dichtungen verbaut haben…jedenfalls haben die Krümmer kaum reingepasst. Das Ausbauen der Krümmer war schon sehr mühselig und schweißtreibend. Mit einem Schleif-Drehmel habe ich die kupferne Dichtung erst einmal beidseitig bearbeiten müssen, damit die Krümmer gut reingehen. Schließlich auch mit etwas Fett ließ sich dann der Auspuff samt der Krümmer ganz passabel montieren.
Von einem Bekannten bekam ich bereits vor Jahren mal einen XJ 600 Ölkühler. Der war bereits neu aufgearbeitet, jedoch wohl der linke Schlauch-Anschluss am Kühler nicht ganz dicht. Das musste abgedichtet werden. Nachdem ich erst die falschen Fittinge bestellt habe, bekam ich nun die Richtigen/passenden und der Öl-Kühler konnte angeschlossen werden. Die mittige M6 Schraube zwischen den Anschlüssen habe ich auch noch etwas anpassen müssen. Der Kanal sollte nun weitgehend dicht sein. Falls nicht ganz dicht ist es auch nicht so schlimm, da das meiste Öl sich dennoch den Weg über den Kühler suchen sollte.
Allerletzte Arbeiten wurden noch gemacht – nun ist die SRX im Grunde fertig und könnte mal einen Probelauf machen. Da die SRX so Original wie möglich sein soll, habe ich meine noch vorhandenen fine silver Lackteile für’s Heck und Fender verbaut. Einen Tank gibt es auch der ist aber neu lackiert worden im Original Yamaha fine silver Farbton. Die Hupe ist nach rechts gewichen, da man so auch deutlich besser mal zum Zündkerze wechseln von links herankommt. Ansonsten ist Ölkühler, Dekohebel oder die Hupe im Weg. Leider musste ich meine allerletzte noch vorhandene schöne Sitzbank hier verbauen, da die Orangene auf keinen Fall wieder verwendet werden sollte. Einen Satz Spiegel, nicht Original aber optisch original aussehend wurde montiert. Die Krümmer wurden am AP mittels nachgekauften Gelenkbolzenschellen 40-43mm fixiert. Die Originalklemmen waren einseitg abgerissen und dann von mir komplett entfernt.
Die SRX wird erst einmal eingelagert und als Originalschmuckstück behalten.
Nun habe ich doch bereits den silbernen Lacksatz angebaut und dabei auch gleich noch Benzinhähne und Schläuche angeschlossen. Außerdem wurden noch ca. 2,7L neues Öl aufgefüllt und bei der Gelegenheit gleich noch entlüftet. Wieder zeigte sich, dass die Pressluftmethode einfach genial ist um bei trockener Ölpumpe den Ölkreislauf mit Öl zu fluten. Dazu einfach den Öltank unter Druck setzten. Mit einer Zange kann man den Überlaufschlauch abdrücken. Bei diesem Motor sprudelte das Öl nach kurzer Zeit nur mit der Druckmethode aus der Ölfilterdeckel-Entlüftungsschraube.
Damit das Motorrad einigermaßen gerade und auch stabil steht habe ich jeweils unter dem Ständer und rechten Seitendeckel ein passendes Kantholz zur Absicherung verwendet. Den Tank werde ich aber noch mit einer dicken Decke zum Schutz vor Schäden abdecken. Zu schnell passiert gerade im Keller ein ungeschick.
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